Zentralfrankreich und Les Sables dŽOlonne
27.10.1942-15.04.1944

(Besuch vom 28.06.-04.07.2002)

"Aber Ihr müßt mit mir das Meer mal sehen, im Frieden all dies Herrliche genießen." So schrieb mein Großvater im Mai 1943 am Stützpunkt Köln.

59 Jahre später sahen wir seine Stationierungsorte - allerdings leider ohne ihn.

(aus: Alain Lebarre, Combat Navals sur les Cotes de Vendee, lŽEtrave, Fromentine)

Fr., 28.06.2002:

Der erste Tag führte uns auf den deutschen Soldatenfriedhof von Andilly, auf welchem 33.085 Gefallene des Zweiten Weltkrieges liegen.
Hier besuchten wir die Gräber von drei Kameraden meines Großvaters, welche alle in den zwei Wochen nach seiner schweren Verwundung bei Fremifontaine gefallen waren:
- Major Hubert Schnabel, seinerzeit Kommandeur des II./GR 221, Inhaber der Ehrenblattspange
- Major Herbert Zimmermann, seinerzeit Kompaniechef im II./GR 221, Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Leutnant Paul Scholz, seinerzeit Ordonnanzoffizier in der 16. VGD

© Thomas Wilhelm Schwarzer, Friedberg in Hessen © Thomas Wilhelm Schwarzer, Friedberg in Hessen © Thomas Wilhelm Schwarzer, Friedberg in Hessen

Anschließend ging es weiter zur Kaserne in Mailly-le-Camp, in welcher mein Großvater vom 17.-29.08.1945 als Kriegsgefangener lag. Letztes Ziel des Tages war Romilly-sur-Seine, das vorherige Kriegsgefangenenlager (24.07.-16.08.1945).

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Sa., 29.06.2002:

Der zweite Tag begann mit der Suche nach den Schlössern in Lagny-sur-Marne vor Paris. Wir fanden zwar sowohl das Chateau Rentilly (30.10.-03.11.1942) als auch das Chateau Pomponne (13.-18.11.1942) - aber während bei ersterem der Zutritt zu dem mittlerweile vollkommen verwucherten Grundstück untersagt ist, wird das zweite als Polizeistation genutzt.

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Es ging dann weiter nach Süden: In Gien besuchten wir den Bahnhof, an dem mein Großvater am 21./22.11.1942 Wache hielt; in St. Brisson-sur-Loire besichtigten wir die alte Markgrafenburg, welche vom 23.-29.11.1942 sein Quartier war. In St. Firmin-sur-Loire gingen wir über die Kanalbrücke (30.11.-04.12.1942), welche über die Loire hinweg nach Briaire führt.

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So., 30.06.2002:

Über l'Isle-Jourdain mit seiner alten Brücke über die Vienne ging es dann nach le Vigeant; nur durch Zufall entdeckten wir das Quartier (07.12.1942-14.01.1943) meines Großvaters, ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager.
Ebenso großes Glück hatten wir in Chaille les Marais, wo wir das als Standquartier (01.07.-30.11.1943) genutzte Klostergebäude fanden.

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Mo., 01.07.2002:

Der erste Tag am Atlantik führte uns in den Abschnitt der vormaligen Küsten-Verteidigungs-Gruppe Nord der 158. Reserve-Division.
Über die gut erhaltenen Bunker am Pont Jaunay fuhren wir an der Küste entlang über die Ile de Noirmoutier im strömenden Regen bis nach Pornic.

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Di., 02.07.2002:

Der zweite Tage brachte uns zuerst nach Les Sables dŽOlonne. Hier besichtigten wir nicht nur die Molen, welche schon mein Großvater photographiert hatte; wir fanden auch den Palazzo Clementina, sein Standquartier (13.-28.02.1943). Von den Bunkern am Strand war leider nichts mehr zu sehen.
Nachmittags fuhren wir - erneut im Regen - zu mehreren Bunkern der ehemaligen Küsten-Verteidigungs-Gruppe Mitte.

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Am Abend ging es dann an den Strand unmittelbar westlich des Stadtwaldes von Les Sables dŽOlonne.
Am la Grand-Pointe fanden wir zwei gut erhalte Bunker.
Zuletzt fuhren wir - wie schon am Ankunftstag - zum Plage de Sauveterre. Denn hier stehen - leider abgezäunt - die Überreste des Stützpunkts Köln (01.03.-30.06.1943) meines Großvaters!

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Mi.+Do., 03.+04.07.2002:

Die Heimfahrt führte uns abschließend noch zu den Schlachtfeldern und Gedenkstätten von Verdun.

Letzte Änderung am Mittwoch, 25. September 2002.